Top 20 – Klappe, die Erste!

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„Ruhe bitte! Ton ab, Kamera ab! Und bitte!“ Die Stars vor der Linse waren Anfang letzter Woche die Top 20 des Wettbewerbs Jugend präsentiert 2019 und man hat ihnen wirklich nicht angesehen, dass sie sich zum ersten Mal in so einer Situation befanden. Schon beim Finale wurden die 20 besten Präsentationen mit einer Einladung zum Videodreh nach Berlin ausgezeichnet, bei dem die Schüler und Schülerinnen noch einmal die Möglichkeit bekommen haben, ihre Präsentationen in studioähnlicher Atmosphäre vor Filmkameras zu halten. Die professionell abgedrehten Clips können dann auf dem YouTube-Kanal und der Webseite von Jugend präsentiert bestaunt werden.

Leider haben es nicht alle der Top 20 geschafft, an dem Videodreh teilzunehmen, weshalb letztendlich nicht alle 20 Präsentationen abgefilmt wurden. Dennoch haben so viele zugesagt, dass die Präsentierenden in zwei Gruppen aufgeteilt wurden und so auch ihre Themen an unterschiedlichen Tagen vortrugen. Eine Gruppe stand am Montag auf der Bühne, die andere Gruppe konnte ihr Können am Dienstag vor Publikum unter Beweis stellen. Ich – als FSJlerin bei Jugend präsentiert – hatte die interessante Aufgabe, die zweite Gruppe der Präsentierenden während dieser Veranstaltung zu begleiten.

Am Montag, den 18. November, traf die zweite Hälfte der Top 20 gegen 16 Uhr in der Jugendherberge Ostkreuz in Berlin ein – die Wiedersehensfreude war groß. Nach dem Einchecken und einem gemeinsamen Abendessen kamen alle, die Jugendlichen und das Jugend präsentiert-Team, zu einer offiziellen Begrüßung zusammen. In der Eröffnungsrunde wurden kleine Aufwärm- und Kennenlernspiele durchgeführt. Dabei wurde so manche kuriose und lustige Tatsache sowohl über die Schüler und Schülerinnen als auch die Jugend präsentiert-Trainer offenbart. Die Top-20-Gruppe hatte zudem auch ein Geburtstagskind unter sich, welches das Jugend präsentiert-Team dann unter anderem mit einem schmackhaften Schokoladenkuchen (dies kann die gesamte Runde bestätigen) beschenkten. Anschließend fand ein Workshop mit dem Jugend präsentiert-Trainer Dr. Markus Gottschling statt. Zu Beginn wärmten die Teilnehmenden ihre Stimme auf, dann wurde sich der Körpersprache der Präsentierenden gewidmet. Der Jugend präsentiert-Trainer gab den Schülerinnen und Schülern wertvollen Input, wie sie optimal in eine Präsentation reinkommen. Schließlich fand noch ein Technik-Check statt, bei welchem die PowerPoint-Präsentationen noch ein letztes Mal überprüft wurden, bevor die Jugendlichen ihren restlichen Abend frei gestalten konnten.

Am nächsten Morgen fuhren alle unmittelbar nach dem Frühstück zum Otto-Nagel-Gymnasium. In der Schulkantine dieser Bildungseinrichtung befand sich eine mit Licht- und Tontechnik ausgestattete Bühne. Es folgte eine erste Stellprobe und ein weiterer Technik-Check. Die am Abend zuvor vermittelten Tipps konnten nun von den Top 20 umgesetzt werden. Dr. Markus Gottschling zufolge machte sich bei den Teilnehmenden und ihren Präsentationen eine deutliche Entwicklung zum Vorabend bemerkbar. Auch die Jugendlichen gaben ein positives Feedback an ihren Trainer zurück.

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Die Probe pausierte, als die Angestellten der Schulkantine das Essen austeilten – nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für die Schulklassen des Gymnasiums. Die Technik-Crew untermalte das Mittagessen mit diversen Lichteffekten, 90er-Jahre-Musik und sehr, sehr viel Nebel. Die „Special Effects“ in der Kantine sorgten bei der einen oder dem anderen, der dort speisenden Schüler und Schülerinnen, sichtlich für Verwirrung, wurde aber größtenteils positiv aufgenommen.

Anschließend wurden die Stühle und Tische für das Publikum der Top-20-Präsentationen umgestellt. Nun konnten sich einige Klassen auf den Sitzplätzen niederlassen und die darauffolgende Veranstaltung genießen. Dr. Markus Gottschling war nicht nur als Jugend präsentiert-Trainer vor Ort, er führte auch als Moderator durch die Veranstaltung.

Insgesamt boten die Präsentationen ein breites Spektrum. Vom „Wie muss ein American Football geworfen werden“ bis hin zu „Der optimale Umgang mit Aufregung vor/bei Präsentationen“ deckten die Top 20 so ziemlich jedes Gebiet im MINT-Bereich ab. Ganz hoch im Kurs waren dieses Jahr Themen rund um die Seifenblase. Insgesamt gab es drei Präsentationen an den beiden Drehtagen, in denen sich mit den hohlen, aus Seifenlauge bestehenden, schillernden Kugeln beschäftigt wurde.

Dass das Thema Klimaschutz auch die Jugend präsentiert-Teilnehmenden tangiert, wurde schon in zwei Präsentationen im Finale deutlich. Die Dringlichkeit dieser Problematik dem Publikum zu vermitteln, versuchten zum einen Anastasia Kovalenko mit der Frage „Biokunststoff aus Lebensmitteln – die Alternative von morgen?“, zum anderen die diesjährigen Gewinnerinnen des Präsentationswettbewerbs Cara Marrone und Jasmin Kotzsch mit dem Thema „Vertical Farming – die optimale Revolution der Landwirtschaft?“. Anastasia hat beispielsweise Biokunststoff aus Lebensmitteln hergestellt. Die sogenannte Chitosanfolie könnte eventuell eine Alternative zu herkömmlichen Plastik darstellen. Denn sie ist sich sicher: „dass es langsam auch wirklich Zeit wird, Plastik zu vermeiden.“

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Zum Schluss kamen alle Präsentierenden nochmal auf die Bühne und wurden von einer Woge der Begeisterung überrollt – natürlich zu Recht. Die Präsentationen der ersten Gruppe der Top-20-Teilnehmenden am Montag konnte ich persönlich leider nicht sehen. Man berichtete mir aber, dass auch jene Veranstaltung dem Tag mit der zweiten Gruppe in nichts nachstand.

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Nachdem der Abbau der Bühne begonnen hatte, fuhr die Truppe in die Innenstadt. Johannes Brattke übernahm an diesem Abend die Rolle des Tour-Guides. Die wissbegierigen Schülerinnen und Schüler schenkten ihm mit viel Enthusiasmus Gehör. Vom Fernsehturm bis hin zur Neuen Synagoge, auf dem Weg zum Restaurant Schwarzwaldstuben erfuhren sie einiges über zahlreiche Berliner Sehenswürdigkeiten. Nach einem herzhaften Abendessen wurde die Sightseeing-Tour fortgesetzt und die Teilnehmenden konnten bekannte Bauwerke wie das Brandenburger Tor und den Reichstag bestaunen. Die Führung endete dann im Berliner Hauptbahnhof. Von dort fuhren alle anschließend zur Jugendherberge. Am Mittwochmorgen folgte dann eine individuelle Abreise.

An den Tagen habe ich nicht nur vieles über perfekte Passwörter, Seifenblasen etc. erfahren, sondern auch die unterschiedlichsten Varianten des Präsentierens kennengelernt – und das auf höchstem Niveau. Nun konnte man neben der Top 6 im Finale auch einige weitere Präsentationen ansehen, welche es zwar nicht bis ins Kino International geschafft haben, diesen Präsentationen aber in fast nichts nachstehen. Auch sie sind es auf jeden Fall wert, gesehen zu werden und wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich die Ergebnisse des Videodrehs schnellstmöglich anschauen, sobald sie auf dem Jugend präsentiert-YouTube-Kanal veröffentlich sind.

Fotos: © Jugend präsentiert

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Jördis Michaelis
Projektbüro // Wissenschaft im Dialog Berlin