Die Parabelrutsche - Wissen wird lebendig

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Wissen wird lebendig. Selten habe ich den Slogan von Jugend präsentiert leibhaftiger spüren können als in München auf einem Multiplikatorentraining diese Woche. Auf dem Campus der Technischen Universität München gibt es im Gebäude der mathematischen Fakultät eine beindruckende Kunstinstallation. Zwei riesige Röhren verlaufen längs durch das Gebäude, vom dritten Stock ins Erdgeschoss direkt in die Cafeteria. Die Kenner wissen: Die Röhren sind in der Form einer Parabel gefertigt. Die Formel gibt es hier: http://www.ma.tum.de/Mathematik/Parabelrutsche. Das Besondere aber ist, dass man diese Parabel wirklich herunterrutschen kann. Decken in unterschiedlicher Farbe erleichtern das Rutschen in der gewünschten Geschwindigkeit.

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Als ich Teilnehmer*innen des Multiplikatorentrainings nach ihrer Reaktion zur Parabelrutsche frage, bekomme ich als Antwort freudestrahlende Gesichter und Antworten wie: „Großartig“, „Unbedingt machen“, „Morgen nochmal“ oder auch „Wir haben Selfies gemacht!“ Ein Teilnehmer beschreibt sein Erlebnis so: „Von unten sieht die Parabel nicht sehr steil, aber sehr imposant aus. Von oben, aus dem dritten Stock, ist die Parabel dann doch sehr steil. Steigt man oben in der Rutsche ein, dann geht es erstmal steil nach unten, läuft dann aber sehr geschmeidig aus. Man rutscht sozusagen in den Scheitelpunkt der Parabel.“

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Aus rhetorischer Sicht ist die Parabelrutsche ein wunderbar passendes Beispiel für Anschaulichkeit, denke ich mir. Da wird etwas Abstraktes (Parabel) sehr konkret gemacht, durch die beiden Röhren bildlich vor Augen gestellt und sogar physisch erlebbar. Visuell wird die Parabel sogar so stark vergrößert, dass sie 13 Meter Höhe erreicht. Und physisch kann man die Eigenschaften dieser abstrakten mathematischen Formelfunktion am eigenen Leib erspüren. Es ist ein Highlight, weil deutlich wird, was Anschaulichkeit leisten kann!

Bilder: © Jugend präsentiert

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Fabian Ruth

Forschungsstelle // Universität Tübingen